HÖHLENWELTEN - KÜNSTLICHE HÖHLEN AUS ALTER ZEIT

Im Kapellenberg von Althöflein befinden sich vier Erdställe – geheimnisvolle Objekte aus alter Zeit, so genannte Erdställe.

Einen davon kann man besichtigen, weil er gut erhalten und für einen Erdstall ungewöhnlich großräumig ist. Sehr oft sind Erdställe nämlich so eng dimensioniert, dass ihre Gänge nur kriechend zu „befahren“ sind.

Am bzw. im Althöfleiner Kapellenberg sind heute vier Erdställe bekannt, die alle von Weinkellern aus zugänglich sind, mit Sicherheit aber nicht von diesen aus gegraben wurden. Sie sind auf jeden Fall weitaus älter. Ob sie in Zusammenhang mit der Verteidigungsanlage „Hausberg“ standen oder sich eher „zufällig“ dort befinden so wie heute die Weinkeller, lässt sich bis dato nicht sicher feststellen.

Was sind nun diese sagenumwobenen, geheimnisvollen Erdställe wirklich?

Man weiß es bis heute nicht, obwohl sich Forscher bereits seit etwa 120 Jahren mit dem Phänomen beschäftigen. Zu Beginn waren es meist Archäologen, die im Rahmen ihrer Forschungen mehr oder minder zufällig auf Erdställe stießen und sie sehr verschiedenartig interpretierten, was zu etlichen wissenschaftlichen Kontroversen führte. Das Material, in das die Erdställe gegraben wurden, scheint den Erbauern ziemlich egal gewesen zu sein – sofern es genügend beständig war. Wir finden Erdställe nämlich sowohl im etwas weicheren Lehm, Löss und „Flins“ als auch im harten Kristallin, z. B. im Waldviertel.

Es kommt öfter vor, dass die Eingänge der Erdställe im Laufe der Zeit verschüttet wurden und in Vergessenheit gerieten und dass die Objekte erst in neuerer Zeit durch verschiedene Umstände „wiederentdeckt“ werden.

Ob dies am Kapellenberg auch der Fall war und die Besitzer zu Karners Zeit noch mehr über den Bau ihrer Keller und dabei gemachte Entdeckungen wussten als heute oder ob sie P. Lambert Karner nur ihre Vermutungen erzählten, ist ungewiss. Manche Forscher vertreten die Meinung, dass am Kapellenberg zwei, ja sogar drei Etagen von Erdställen existierten, dass diese zumindest den Grundbesitzern wohl bekannt waren und dass die Objekte der unteren Etagen, um Arbeit zu sparen (wie dies nachweislich an etlichen anderen Orten geschehen ist), vergrößert und zu Kellern ausgebaut wurden. Einen echten Beweis dafür, ob diese Meinungen richtig sind, hat man bis heute nicht gefunden.